von Uwe Karstädt

Vitamin D ist der Superstar unter den Vitaminen. Ein Mangel kann krank machen. Die richtige Menge kann Wunder bewirken – selbst bei Schmerzen und Depressionen. Warum veröffentlichen die Gesundheitsbehörden trotzdem viel zu geringe Einnahmemengen? Warum wird der eklatant weit verbreitete Mangel an Vitamin D so gezielt verharmlost? Lesen Sie jetzt die Antworten von Uwe Karstädt, dem Heilpraktiker und Bestseller-Autor, der hier exklusiv alle 14 Tage kritisch Stellung zu Themen aus dem Gesundheitsbereich nimmt.

Eigentlich ist das Klima in Mitteleuropa sehr gesund. Der Wechsel der vier Jahreszeiten fordert unser Immunsystem auf vielseitige Art und kann so zu seiner Stärkung beitragen. Doch eine Schwachstelle ist die kalte und sonnenarme Jahreszeit: In den Monaten von November bis März ist die Sonnenbestrahlung in Deutschland nicht stark genug, um eine ausreichende Vitamin-D-Bildung zu gewährleisten, auch wenn man Stunden in der Wintersonne verbringt. Vitamin D ist kein Vitamin im eigentlichen Sinne, sondern die Vorstufe eines Hormons, das vom Körper selbst produziert wird. 90 Prozent des Vitamins werden durch die UV-Bestrahlung unserer Haut gebildet. Nur der geringste Teil wird über die Nahrung aufgenommen.


Wie viel Vitamin D braucht der Mensch?


Das Robert-Koch-Institut in Berlin hat im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums eine Studie über die Vitamin-D-Versorgung in Deutschland durchgeführt. 4.000 Personen aller Altersstufen wurden untersucht. Demnach haben Frauen zu 58 Prozent und Männer zu 57 Prozent zu wenig Vitamin D im Blut. In den Wintermonaten war der Mangel sogar noch auffälliger. Diese Statistiken sind leider schon völlig überholt, da man hier von Richtwerten ausgeht, die viel zu gering angesetzt sind. Neueste Erkenntnisse sprechen von optimalen Vitamin-D-Werten im Bereich von 70-80 Nanogramm pro Milliliter.

 

Vitamin-Studien aus den USA bescheinigen 76 Prozent aller Schwangeren und 60 Prozent aller Krankenhauspatienten einen Vitamin-D-Mangel. In Altenheimen waren es sogar 80 Prozent. Setzt man die neueren optimalen Werte als Richtlinie, kann man bereits von einem umfassenden Vitamin-D-Mangel in unserer Bevölkerung sprechen.

Als optimaler Vitamin-D-Wert gilt in Deutschland 30 Nanogramm pro Milliliter Blut. Diesem offiziellen Wert steht meine Empfehlung von 70-80 Nanogramm entgegen, die sich auf die neuesten Studien auf der ganzen Welt stützt. Rund 60 Prozent der Deutschen im Alter von 18 bis 79 Jahren haben lediglich einen Wert von weniger als 20 Nanogramm pro Milliliter und sind damit deutlich Vitamin D unterversorgt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Vitamin-D-Zufuhr von 200 Internationalen Einheiten (I.E.).

 

Diese Empfehlung ist schlicht gesagt ein Witz. Ein erwachsener Mensch bildet an einem Tag mit adäquater Sonnenbestrahlung ca. 10.000 I.E. (Internationale Einheiten) selbst, bevor der Körper in seiner Produktion »abschaltet«. Geht man davon aus, dass ein adäquater Vitamin-D-Spiegel bei mindestens 50, besser noch 70-80 Nanogramm pro Milliliter liegt, muss man dem Körper 5.000-8.000 I.E. zuführen, um den Vitamin-D-Spiegel über den Winter zu halten. Die Menge ist im Übrigen vom Gewicht abhängig. Wer 50 Kilo auf die Waage bringt, kommt mit ca. 4.000-5.000 I.E klar, während eine Person mit 90 Kilo schon ca. 8.000-9.000 I.E. braucht, um seinen Vitamin-D-Spiegel zu halten.

 

Bei der Einnahme von Vitamin D ist im Übrigen darauf zu achten, dass zu einer ausreichenden Vitamin D Gabe auch immer gleichzeitig ein Vitamin K2 Präparat verabreicht werden sollte. Eine Kapsel dieser Nahrungsergänzung sorgt dafür, dass das vom Vitamin D aktivierte Kalzium auch dort ankommt, wo es gebraucht wird: in den Knochen und Nerven und eben nicht in den Gefäßen bzw. Gelenken.


Wie entsteht Vitamin D im Körper?
 

Alles, was der menschliche Körper zur Eigenproduktion von Vitamin D braucht, ist die Ausgangssubstanz Cholesterin und Sonnenlicht. Das so entstehende Sonnenhormon wird in der Niere aktiviert und an das Blut abgegeben. Vor allem für Kinder, deren Knochen im Aufbau sind, ist das Vorhandensein von Cholesterin so wichtig. Wir tun also gut daran, uns mit diesem Grundbaustein menschlichen Lebens ausreichend zu versorgen. Die gesunde Entwicklung der Kinder hängt von einer ausreichenden Versorgung mit Cholesterin aus tierischen Quellen ab.

 

Leider wissen das nur sehr wenige Menschen, weil die Industrie noch immer ungestraft die Cholesterinlüge verbreiten darf. Wenn der reduzierte Verzehr von tierischem Fett eine positive gesundheitliche Wirkung hätte, sollte diese doch nach 50 Jahren eingetreten sein. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Herz-Kreislauferkrankungen erreichen neue, traurige Rekordhöhen.
 

Wie erhöhe ich meinen Vitamin-D-Spiegel?
 

Viele suchen die Lösung unter den UV-Lampen eines Solariums. Aber ist das wirklich der richtige Weg? Stehen Solarien nicht im Verdacht, Hautschäden und Krebs auszulösen? Nach einer Empfehlung des Bundesamtes für Strahlenschutz erhöhen Solarienbesuche tatsächlich das Hautkrebsrisiko. Insbesondere Kinder und Jugendliche sollten die Sonnenstrahlung aus der Steckdose meiden.

Jeder, der schon im Solarium war, hat vielleicht schon mal ein gewisses Brummen der Bräunungsapparate wahrgenommen. Dies kommt von den Vorschaltgeräten der Sonnenbanken. Sie erzeugen ein elektromagnetisches Feld, von dem zusätzliche Gefahr für den Sonnenbadenden ausgeht. Außerdem verwenden viele Solarien Lampen, die lediglich UVA-Licht spenden. Sie sorgen zwar für Urlaubsbräune, kurbeln aber nicht unsere Vitamin-D-Produktion an. Dafür bräuchte es die geeigneteren UVB-Lampen.


Natürlich kann man über die Nahrungskette Vitamin D aufnehmen. Allerdings gibt es nur wenige Lebensmittel, die das Vitamin in nennenswerten Mengen enthalten. Besonders fettreiche Fischarten wie Lachs, Hering, Makrele oder Sardinen wären da zu empfehlen. Sie sind durchaus mit Vitamin D angereichert, bergen aber gleichzeitig die Gefahr der Umweltgifte, die in unseren Meeren »entsorgt« werden. In geringerem Maß enthalten ist Vitamin D auch in Eigelb, Pilzsorten wie Shiitake, Steinpilzen oder Leber. Von den mit Vitamin D angereicherten Margarinen rate ich unbedingt ab. Die in Margarinen enthaltenen Fettsäuren sind unbedingt zu vermeiden, denn sie sind gesundheitsschädlich. Durch den Verzehr der erwähnten Nahrungsmittel kann man allerdings nur zehn bis maximal 20 Prozent des Bedarfs an Vitamin D decken.


Vitamin-D-Gehalt von Lebensmitteln
 

Lachs 16,00 (Mikrogramm pro 100 Gramm)
Hering 7,80 - 25,00
Eigelb 5,60
Makrele 4,00
Pfifferlinge 2,10
Rinderleber 1,70
Butter 1,20
Kalbsleber 0,33
 

Die in meinen Augen bessere Möglichkeit, seinen Vitamin-D-Spiegel zu erhöhen, besteht darin, Vitaminpräparate einzunehmen. Sie sind als Nahrungsergänzungsmittel im Fachhandel erhältlich. Ich rate allerdings generell dazu, vor der Einnahme solcher Präparate den Vitamin-D-Gehalt des Blutes (25-OH-D) bestimmen zu lassen, um einer Überdosierung vorzubeugen.

 

Die Gefahr ist zwar sehr gering, in den toxischen Bereich zu rutschen, der erst bei Blutwerten von über 150 beginnt. Dennoch sorgt erst ein Test für die Sicherheit, wo man gerade steht und ob eine Einnahme überhaupt nötig ist. Denn gelegentlich kann es im Falle einer Überdosierung zu Nierenverkalkung und zur Bildung von Nierensteinen kommen.


Warum ist Vitamin D für uns so wichtig?
 

Vitamin D nimmt unter den Vitaminen eine Sonderstellung ein. Es ist Bestandteil von über 200 Stoffwechselvorgängen und ist von daher für viele wichtige Funktionen von großer Bedeutung. Nicht nur dass es vom Körper selbst gebildet werden kann, es regelt den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel und fördert dadurch die Härtung des Knochens.

 

Es stärkt das Immunsystem sogar bei chronischen Krankheiten wie Diabetes, Multipler Sklerose oder Arthritis. Seine andere große Stärke liegt darin, dass es eine Art Jungbrunnen für Haut und Gewebe ist, indem es vor UV-bedingten Schädigungen und Alterungsprozessen schützt.


Vitamin D als Schmerz- und Depressionskiller
 

Die Universität Kopenhagen ließ vor geraumer Zeit mit einer Studie aufhorchen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die sogenannten T-Zellen, die in unserem Körper für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind, das Vitamin dringend benötigen. Ist davon nicht genügend im Körper vorhanden, stellen sie die Abwehr ein. Eine andere Erkenntnis der Wissenschaft in diesem Zusammenhang ist, dass Vitamin D dabei helfen kann, Schmerzen zu verringern.

 

Viele von uns kennen den sogenannten Winterblues: Die graue, dunkle Jahreszeit schlägt auf unser Gemüt, macht müde und depressiv. Tatsächlich besteht ein Zusammenhang zwischen fehlendem Sonnenlicht und erhöhtem Depressionsrisiko. Forscher des UT South Western Medical Center in Dallas/Texas nahmen über vier Jahre lang 12.600 Patienten unter die Lupe.

 

Ihre Erkenntnis: Patienten mit hohem Vitamin-D-Wert hatten ein geringeres Risiko unter Depressionen zu leiden. Ein anderes Forscherteam der University of Alabama stellte kürzlich fest, dass mangelndes Sonnenlicht sogar Gedächtnisschwäche verursachen kann. Das bestätigt auch ein Test der Tufts-University in Boston. Sie testete 1.000 Senioren. Je niedriger ihr Vitamin-D-Wert war, umso schlechter fiel die Gedächtnis- und Konzentrationsleistung aus.


Vitamin D − Schutzschild gegen Brustkrebs
 

Auch in der Krebsprävention setzt man große Hoffnungen in den Turbo unter den Vitaminen. Forscher der Georgetown University in Washington entdeckten einen Zusammenhang zwischen hoher Vitamin-D-Aufnahme und geringerem Brustkrebsrisiko. Sie fanden heraus, dass die Verabreichung hoher Vitamin-D-Dosen bei bereits erkrankten Frauen zu einer um 75 Prozent reduzierten Krebswachstumsrate führte. Die Anzahl der neu entstandenen Tumore ging um bis zu 50 Prozent zurück. Ein hoher Vitamin-D-Spiegel verbessert nachweislich auch die Überlebenschancen von Darm-, Lungen-, Prostata- oder Hautkrebspatienten.

 

Wissenschaftler der University of Leeds in England stellten zudem fest, dass ein hoher Vitamin-D-Spiegel den Krankheitsverlauf günstig beeinflusst und die Sterblichkeitsrate senkt. Eine 2007 im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Studie kommt zum Ergebnis, dass die Gabe von Vitamin D auch die »Krebs kehrt zurück«-Quote bei ehemaligen Krebspatienten verringert. Wenn diese Universitäten von einem hohen Vitamin-D-Wert sprechen, meinen sie keinen Wert, von dem die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ausgeht (über 30). Diese Wissenschaftler sprechen von Blutwerten von 80-100 Nanogramm pro Milliliter in Relevanz zu Krebserkrankungen.

 

Jetzt verstehen Sie auch, warum ich von einem Witz spreche, wenn hier statt von 5.000-9.000 I.E. von einer Einnahme von 200 I.E. gesprochen wird.


Risiko an Stoffwechselerkrankungen sinkt
 

Die britische University of Warwick hat festgestellt, dass ein hoher Vitamin-D-Gehalt im Blut das Risiko an Gefäß- und Stoffwechselerkrankungen senkt − danach ist es 43 Prozent niedriger als bei Menschen mit geringem Vitamin-D-Gehalt. Auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen reduziert sich mit einem hohen Vitamin-D-Spiegel um 33 Prozent. Besonders bei Menschen über 50 mindert er auch die Gefahr, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, wie das Intermountain Medical Center im amerikanischen Salt Lake City herausfand.
 

Wichtig für die Knochenbildung
 

Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Kalziumspiegels im Blut. Es sorgt dafür, dass immer ausreichend Kalzium im Kreislauf vorhanden ist und in den Knochen gespeichert wird. Bei einem Vitamin-D-Mangel wird im Darm das Kalzium aus der Nahrung nur noch schlecht aufgenommen. Die Folge: Knochenschäden und eine gestörte Knochenbildung. Bekannte Vitamin-D-Mangelerscheinungen sind die bei Kindern auftretende Rachitis. Dabei werden die Knochen nicht ausreichend mineralisiert.

 

Die Folge: Die Knochen bleiben weich und können sich verformen. Vitamin-D-Mangel erhöht im hohen Alter das Risiko an Knochenbrüchen und kann zur Entstehung von Osteomalazie und sogar Osteoporose führen. Auch Muskelschwäche kann durch ein Vitamin-D-Defizit ausgelöst werden, wie der amerikanische Vitamin-D-Papst und Biochemiker Michael F. Holick herausfand. Hier sei noch einmal erwähnt, wie wichtig in diesem Zusammenhang die gleichzeitige Einnahme von Vitamin K2 bzw. Nattokinase ist, damit das aktivierte Kalzium auch in den Knochen landet und nicht in den Gefäßen. Sonst könnte die unheilvolle Kombination heißen: Arteriosklerose und Osteoporose:

 

Die Reihe positiver Auswirkungen von Vitamin D ließe sich endlos fortführen:

  • Kinder mit guter Vitamin-D-Versorgung haben weniger Atemwegsinfektionen.
  • Es kann bei der Behandlung von Schuppenflechte hilfreich sein.

  • Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, kann unter bestimmten Bedingungen um 80 Prozent reduziert werden.

  • Vitamin-D-Ergänzungspräparate senkten bei japanischen Schulkindern die Anzahl von Asthma-Anfällen.

  • Chronische Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis können durch Gabe von Vitamin D minimiert werden, weil Vitamin D antimikrobiell wirksame Peptide (Substanzen, die gegen schädliche Bakterien im Mund vorgehen) anregen.

  • Einige medizinische Studien weisen auch darauf hin, dass Schizophrenie im Zusammenhang mit Vitamin D-Mangel steht.

  • Und last but not least: Vitamin D, vor allem mittels Sonne aktiviert, steigert die Libido.
     

Unangebrachte Kritik an Vitamin D
 

Eine stolze Bilanz des Vitamin-Turbos, wie ich finde. Dennoch gibt es immer wieder Querschüsse aus Bereichen der Medizin. So zum Beispiel jüngst von Medizinautor Philippe Autier, der folgende Geschütze auffährt:


Menschen, die Vitamin D-Präparate einnehmen, seien dadurch nicht besser vor Gefäßerkrankungen, Diabetes oder Krebs geschützt. Zu diesem Ergebnis will der Autor der Metastudie gekommen sein, nachdem er 40 bereits veröffentlichte Studien mit Vitamin-D-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln näher unter die Lupe genommen hatte. Der Medizinexperte muss allerdings einräumen, dass das Risiko an Herzinfarkten, Schlaganfällen, Krebserkrankungen oder Knochenbrüchen immerhin bis zu 15 Prozent reduziert wird.


Mich überraschen die 15 Prozent gar nicht. Bei den von dem Kritiker untersuchten Studien wurden den Probanden jeweils nur durchschnittliche Tagesdosen von 400 bis 800 I.E. verabreicht. Wie ich vorher schon festgestellt habe, wären, um effektiv zu sein, in Wintermonaten Dosen von 4.000 I.E. bis 10.000 I.E. notwendig. Dass man in Deutschland so große Stücke auf Vitamin D hält, so führt der Autor an, liege an dem starken Werbeeinfluss der Nahrungsergänzungsmittelindustrie. Da liegt der Kritiker meiner Meinung nach falsch. Denn gerade in Deutschland glauben viele Mediziner an den umfassenden Schutzeffekt des Präparates.

 

»Verschiedene Untersuchungen sprechen für einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und einem erhöhten Risiko an Brustkrebs oder anderen Tumoren wie dem Prostata-Karzinom zu erkranken,« sagt Jörg Reichrath, Professor für Dermatologie an der Universität Saarland. Als Mitglied der Arbeitsgruppe Vitamin D der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist er ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet. Er selbst bekennt sich dazu, täglich ein Präparat mit 1.000 I.E. einzunehmen.

 

»Ab dieser Größenordnung ist ein positiver Effekt auf die Gesundheit nachgewiesen«, behauptet Reichrath. Wie viel größer könnte der Nutzen sein, wenn er eine geeignete Menge in Kombination mit Vitamin K2 einnehmen würde. Meine Erfahrungen mit Vitamin D & Vitamin K2 Substitutionen sind durchwegs positiv und bestätigen die Erfahrungen vieler Mediziner und Naturheilpraktiker auf der ganzen Welt.


Gesundheitsrezept Sonnenbaden
 

So sehr sich viele Mediziner beim Thema Schutzeffekt einig sind, so unsicher sind sie sich allerdings dabei, ob die Einnahme von Vitamin D den täglichen Aufenthalt im Freien überhaupt ersetzen kann. »Man weiß nicht, ob man mit Vitamin-D-Präparaten wirklich den gesamten positiven Effekt des Sonnenlichts für die Gesundheit hat. Mit dem Vitamin D werden in der Haut noch andere Substanzen aufgebaut, deren Bedeutung man noch gar nicht genau kennt. Es ist aber anzunehmen, dass die auch eine wichtige Wirkung haben. Man sollte deshalb trotzdem ins Freie gehen - die Sonne macht ja viel mehr als Vitamin D«, sagt Dermatologieprofessor Reichrath.


Unser falsches Feindbild von der Sonne
 

Immer wieder höre ich von meinen Patienten: Ja, ist es denn nicht gefährlich, sich verstärkt der Sonne auszusetzen? Und ich frage mich dabei jedes Mal: Wie konnte es nur dazu kommen, dass aus dem Freund Sonne ein Feind werden konnte? Vielleicht ist ein Grund der, dass Sonnenlicht jedermann kostenlos zur Verfügung steht und sich nicht verkaufen lässt. Was nichts kostet, verliert seinen Wert.

 

Dazu kommt eben die Negativwerbung einer Ärzteschaft, die sich immer weiter von der Natur entfernt. Gibt es deshalb keine Werbung für die positiven Gesundheitseffekte der Sonne? Dafür gibt es oft unsinnige Werbung für den Gebrauch von Sonnenschutzmitteln. Sie sollen uns vor Krebs schützen, indem sie Sonnenbrand verhindern. Das tun sie auch. Allerdings beschützen sie uns auch vor den positiven Effekten der Sonnenstrahlung. Schon der geringe Lichtschutzfaktor 8 kann die körpereigene Produktion von Vitamin D um 95 Prozent verringern. Unter diesen Voraussetzungen ist es unmöglich, den Vitamin-D-Akku aufzuladen. Vitamin-D-Papst Michael Holick aus den USA empfiehlt dazu: Regelmäßig 18 bis 20 Prozent der Körperoberfläche täglich der Sonne aussetzen! Dabei gilt jedoch die Regel: Vermeiden Sie einen Sonnenbrand.

 

Daneben sind in den Sonnenschutzmitteln aber viele Substanzen, die wiederum gar nicht gut für unsere Haut und schon gar nicht gut für unseren Organismus sind. Die meisten Sonnenschutzmittel stehen dem Grundsatz für Gesundheit entgegen: Tue nichts auf deine Haut, was du nicht auch essen könntest. Würden Sie Ihre Sonnencreme essen wollen?


Wie lange sollte man in der Sonne verweilen?
 

Je nach Hauttyp ist die Dauer unterschiedlich. Helle Hauttypen sollten im Hochsommer nicht länger als fünf Minuten sonnenbaden. Dunklere Typen können bis zu 15 Minuten die Sonne genießen. Holick empfiehlt zum Erstaunen vieler Dermatologen dafür sogar die Mittagszeit, weil dann das Verhältnis zwischen UVA- und UVB-Strahlung am günstigsten ist. Oder anders ausgedrückt: Man tankt zu dieser Uhrzeit am effektivsten Vitamin D mit am wenigsten Risiko an gefährlichen Nebenwirkungen durch das UVA, das die Haut altern lässt und für die Hautkrebserzeugung verantwortlich ist.