Eine amerikanische Studie kommt zum Schluss, dass Vitamin D nicht mit höherer Wahrscheinlichkeit für Nierensteine assoziiert ist.

Encinitas, Kalifornien: Eine langjährige Studie an über 2000 Personen, die Vitamin D (25(OH)D) als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) eingenommen haben, hat kein erhöhtes Risiko für die Entstehung der Nierensteine feststellen können.

Diese wissenschaftliche Untersuchung wurde durch Grassroothealth cofinanziert, einer nicht profitorientierter öffentlichen Organisation, die sich der Erforschung der Gesundheit gewidmet hat. Die Leitung hatte Dr. Cedric Garland, ein Professor für Familien- und Präventivmedizin an der Universität von San Diego, Kalifornien.

Die Studie dauerte im Schnitt 19 Monate.  Beide Geschlechter unterschiedlichen Alters haben daran teilgenommen. Die Konzentrationen von Vitamin D im Serum der Probanden betrugen zwischen 20 und 100 ng/ml.

Es gibt zahlreiche Beweise, dass Konzentrationen von 40-60 ng/ml notwendig sind, um einen effektiven Schutz gegen zahlreiche Erkrankungen aufzubauen, einschliesslich bestimmter Krebsarten und Diabetes. Um einen ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel im Blut aufzubauen, ist in geografischen Bereichen mit niedriger solarer Strahlung (so auch im gesamten deutschsprachigen Raum) eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel notwendig. Hiervor wird jedoch wegen mangelnder wissenschaftlicher Auswertung gewarnt, da eine Vitamin-D-Zufuhr angeblich zu einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Nierensteine führen könne.

„Viele Ärzte hatten Angst, ausreichend hohe Vitamin-D-Dosen zu empfehlen, um die richtige Serumkonzentration von Vitamin D aufbauen zu können, wie es in dieser Studie empfohlen wird. Es handelt sich um ca. 4.000 IE täglich für einen 70 kg schweren Erwachsenen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollten den Ärzten Sicherheit darüber geben, dass Vitamin-D-Einnahmen in diesen Mengen nicht zu einem erhöhten Risiko der Nierensteinbildung beitragen“ sagt Dr. Garland. „Und wir wissen um keine weiteren Gefahren bei der Einnahme solcher Mengen Vitamin D für Personen ab 9 Jahren und älter.“

13 Probanden (von insgesamt 2.012) hatten Nierensteine während des Untersuchungszeitraumes entwickelt. Die Bestätigung dessen erfolgte durch diagnostische Massnahmen oder Abfragen. Es gab keinen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen dem 25(OH)D-Spiegel im Serum der Probanden und dem Risiko, Nierensteine zu entwickeln. Ganz im Gegenteil, die Wissenschaftler fanden einen Trend zu weniger häufigen Auftreten von Nierensteinen bei Personen, die hohe Vitamin D-Spiegel im Blut hatten.

Hohes Alter, hoher BMI (body mass index) und die Zugehörigkeit zum männlichen Geschlecht - das waren die tatsächlich ermittelten Risikofaktoren. Im Fall des Körpermasseindex (BMI) konnte eine statistisch relevante Korrelation bestimmt werden: Personen mit einem BMI von 30 und mehr hatten ein 3-mal höheres Risiko, Nierensteine zu entwickeln.

Der Ablauf und die Ergebnisse dieser Untersuchung sind bei „American Journal of Public Health“ erschienen und können dort kostenlos eingesehen werden.

Quelle: „American Journal of Public Health“